1924 > Am 24. April beschließt der Stadtrat unter dem Vorsitz des 1. Bürgermeisters Dr. Reuß die Gründung einer zweiklassigen städtischen Berufsfortbildungsschule. Die neue Schule wird am 8. Mai im festlich geschmückten Zeichensaal des Knabenschulhauses eröffnet. Neben den schulpflichtigen Knaben und den beteiligten Lehrern haben sich die Pfarrherren beider Bekenntnisse, Mitglieder des Stadtrates und Vertreter von Handel und Gewerbe zur Feier eingefunden. Der 1. Bürgermeister Dr. Reuß, Bezirksschulrat Aigner und
der Leiter der neuen Schule, Gewerbehauptlehrer Schattenfroh, richten Dankesworte an den Stadtrat, der in weitsichtiger Weise die Mittel genehmigte. Einziger hauptamtlicher Lehrer und zugleich Schulleiter ist der Gewerbehauptlehrer Schattenfroh (119 Schüler). Der 8. Mai 1924 ist somit der Geburtstag der Deggendorfer Berufsschule.
1925 > Die Präparandenschule in der Jahnstraße, die zur Vorbereitung auf das Lehrerseminar diente, wird geschlossen und die Berufsfortbildungsschule zieht in deren 1912 neu errichtetes Gebäude um. Es gibt bereits fünf Berufsgruppenabteilungen: Bau, Metall, Kaufleute, Lebensmittel und eine allgemeine Abteilung für die übrigen Berufe. Die 300 Schüler werden von zwei hauptamtlichen und zehn nebenberuflichen Lehrern unterrichtet. Das zweite Schuljahr wird eingeführt.
Präparandenschule in Deggendorf
1930 > Durch eine Ministerialverordnung vom 26. August wird die Berufsfortbildungsschule in Berufsschule umbenannt.
1938 > Mit der Einführung eines dritten Schuljahres werden 500 Schüler durch drei hauptamtlichen Lehrer ausgebildet. Erstmals werden weibliche kaufmännische Lehrlinge aufgenommen. Anstatt der bisherigen Berufsgruppen werden Fachklassen für Metall, Holz, Bau, Bekleidung, Leder, Nahrungsmittel, Maler und Kaufleute gebildet. Trotz der Genehmigung zum Bau von Werkstätten in der Jahnstraße, konnten diese jedoch kriegsbedingt nicht mehr errichtet werden.
1942 > Auf Anregung des Berufsschuldirektors Schattenfroh wird ein Berufsschulverband gegründet, an dem sich die Städte Deggendorf und Plattling sowie die Landgemeinden des Kreises beteiligen. Er steht unter der Leitung von Johann Eisenschink.